Der weit über dem langjährigen Mittel liegende Winter-Wasserstand des Bodensees brachte erhebliche Auswirkungen auf die Wasservögel. Beispielsweise sind die Sing- und Zwergschwäne im Laufe des
Februars 2018 bereits abgezogen und auch das Gros der Gründelenten scheint das Bodenseegebiet wasserstandsbedingt verlassen zu haben. Gemäss dem aktuellen WVZ-Rundschreiben vom Februar 2018 (OAB,
unveröff.) bedeuteten die 6 Singschwäne an der Februar-WVZ (nach 14 Ind. im Februar 1967) einen Minusrekord. Und auch die weniger als 10'000 erfassten Gründelenten (in sechs Arten) erreichten
einen Anteil von nur 5% aller anwesenden Wasservögel, was einem der tiefsten Anteile in einem Wintermonat entsprach. Umgekehrt wies der Schwarzhalstaucher mit 1'450 Ind. einen neuen
Februar-Höchstwert auf und auch die Kolbenente erreichte mit über 20'000 Ind. einen neuen Februarrekord. -- Details zu den WVZ erfahren Sie an der nächsten Jahresversammlung der OAB vom
03.11.2018 in Konstanz.
Als brächte der hohe Wasserstand nicht genug Veränderungen, sorgte die seit der letzten Februardekade nach Mitteleuropa eingeflossene Polarluft für arktische Verhältnisse am See. Begleitet von
einer teilweise starken Bise peitschte der See mit hohen Wellen an die südlichen Bodenseeufer und liess mit den herrschenden Frostgraden von bis zu -14°C die über die Gestade brechende Gischt
zufrieren. Zudem bildeten sich innert kurzer Zeit Eisflächen. Mit dem Monatswechsel zum März wurden die tiefsten Temperaturen erreicht (in den Bergen bis -35°C) und in den ersten Märztagen soll
die Kältewelle bereits wieder von frühlingshaft warmen Temperaturen abgelöst werden. Vielen überwinternden (Brach-) Vögeln wird's recht sein.