Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried - Untersee - Gnadensee

Das Wollmatinger Ried erstreckt sich über 774 ha vom Industriegebiet in Konstanz bis zum Campingplatz nach Hegne und ist damit eines der größten, zusammenhängenden Naturschutzgebiete am Bodensee. Aufgrund seiner Lebensraumvielfalt sowie der geschützten Flachwasserzonen des Ermatinger Beckens und der Hegnebucht, beherbergt es das ganze Jahr über verschiedene Vogelarten.

Zur Brutzeit dienen die überschwemmten Schilfbereiche Haubentaucher, Blässhuhn, Drosselrohrsänger, Rohrschwirl und Bartmeise als Brutplatz. Vereinzelt brüten auch Kolbenente, Rohrweihe und Zwergdommel im Gebiet. Zur Mauser, dem Gefiederwechsel der Vögel in den Sommermonaten, beherbergt das Wollmatinger Ried rund 10.000 Wasservögel. Für die Kolbenente ist das Ermatinger Becken, neben dem Ismaninger Speichersee bei München, das zweitgrößte Mausergebiet in Süddeutschland.
Zur Zugzeit im Herbst und Frühjahr locken die trocken fallenden Schlickflächen zahlreiche Watvögel wie Grünschenkel, Kampfläufer und Alpenstrandläufer an. Besonders an regnerischen Tagen im Mai können Sumpfseeschwalben wie Trauerseeschwalbe und gelegentlich sogar Weißflügel- und Weißbartseeschwalben beobachtet werden. Im Herbst dient das Schilf entlang des Reichenauer Damms großen Zahlen von Staren als Schlafplatz.
Die größten Wasservogelzahlen jedoch werden im Winter erreicht – bis zu 40.000 Vögel halten sich dort alleine im Ermatinger Becken auf. Das Gros hierbei bilden Blässhuhn und Tafelente, doch auch die Kolbenente erreicht hohe Zahlen. Neben der ganzen Palette an Gründelenten wie Spieß-, Löffel, Krick- und Schnatterente, finden sich auch rund 400 Singschwäne und bis zu 20 Zwergschwäne ein.

 

Der Kernbereich des Wollmatinger Rieds ist für die Öffentlichkeit gesperrt und kann nur im Rahmen von Führungen betreten werden!

Nähere Informationen hierzu finden Sie weiter unten auf der Seite.

 

Gute Beobachtungsmöglichkeiten (grüne Punkte im Karten hier unten):

  • Beobachtungsplattform auf der Ruine Schopflen, Reichenauer Damm (Koord. : 47.68648 / 9.10061). Von der Ruine Schopflen aus hat man einen guten Blick auf das Ermatinger Becken und die Hegnebucht. Zur Zugzeit sammeln sich auf den trocken liegenden Schlickflächen verschiedene Watvogelarten. Zur Brutzeit kann man vom Reichenauer Damm aus Rohrweihen, Zwergdommeln, Drosselrohrsänger und Bartmeisen beobachten.
  • Gottlieber Weg, Industriegebiet Konstanz (Koord. : 47.66581 / 9.13559). Der Gottlieber Weg bietet einen guten Einblick in die Streuwiesen des Wollmatinger Rieds. Ab Mitte Mai blüht hier die sibirische Schwertlilie und im Winter lassen sich Eisvögel aus nächster Nähe beobachten.
  • Badi Triboltingen (Koord. : 47.66586 / 9.11021)Vom Schweizer Seeufer des Untersees aus hat man einen guten Blick auf das Ermatinger Becken und die dem Wollmatinger Ried vorgelagerte Insel Langenrain. Zur Zugzeit lassen sich hier Watvögel und Seeschwalben beobachten. Im Winter ist dies die beste Stelle, um die überwinternden Gründelenten sowie Sing- und Zwergschwan zu beobachten.

Beim Klicken auf die Symbole in der interaktiven Karte hier unten, können weitere Informationen angezeigt werden (in Grün die wichtigsten Beobachtungspunkte, siehe oben; in Rot und Blau die relevanten Bus- und Bahnhaltestellen und in Grau das NABU Bodenseezentrum Wollmatinger Ried).

Führungen durch das Gebiet, weitere Infos

Mit Rücksicht auf die empfindliche Tier- und Pflanzenwelt ist das Wollmatinger Ried für die Öffentlichkeit gesperrt, darf aber unter sachkundiger Führung durch das NABU-Bodenseezentrum betreten werden.

Termine für öffentliche Führungen: Jeden 1. Sonntag im Monat um 8:30 Uhr. Von April bis September zusätzlich jeden Samstag und jeden 1. und 3. Mittwoch um 16:00 Uhr. Weitere Infos und Anmeldung (erforderlich) Siehe Kontakt hier unten.

Gruppen ab 10 Personen können eine individuell geführte Wanderung buchen.

KONTAKT

NABU-Bodenseezentrum
Am Wollmatinger Ried 20
D-78479 Reichenau
Tel: +49 (0) 7531 / 92166-40
E-Mail: NABU@NABU-Bodenseezentrum.de
Internet: http://www.nabu-bodenseezentrum.de/